IQR Regelung

In der letzten Ausgabe der Schweißzeit wurde über adaptive Regelungen für das Widerstandsschweißen berichtet. Solch ein adaptives System ist z.B. die IQR Regelung für die Inverter Serie Genius, die auf Basis der bewährten Konstantstromregelung diese Möglichkeiten der adaptiven Regelung aufgreift, um die bekannten Schwächen der reinen Konstantregelung zu kompensieren. Bei der IQR Regelung handelt es sich um eine Prozessregelung. Ziel einer Prozessregelung ist es, einen optimierten, kontrollierten und damit qualitätsfähigen Prozess der laufenden Fertigung in diesem Zustand zu halten. IQR ist dabei ein regelbasiertes, zeitdiskretes Echtzeitsystem.

Die Regeln sind als künstliche Intelligenz (KI) hinterlegt und berücksichtigen das Materialverhalten und die Störgrößen. IQR beinhaltet Regeln, die den Schweißprozess bei verschiedenen Materialien lenken. Ziel der Regeln ist es, ein schnelles Aufschmelzen zu erreichen und Spritzer zu vermeiden. Benutzt werden dabei Strom- und Spannungsmessung und die Berechnung von Widerstand und Leistung. Der Widerstandsverlauf muss in Abhängigkeit der Wärmeentwicklung in der Schweißlinse stehen und vom Verlauf her reproduzierbar sein, um als Führungsgröße den Widerstandsverlauf verwenden zu können. Der prinzipielle IQR – Schweißablauf teilt sich in 4 Bereiche auf:

IQR Phase 1, Vorlauf (minimal 30ms) mit Erkennen des Widerstandsverlaufs, dann IQR Phase 2, Erwärmen bis zum Beginn des Aufschmelzens der Linse und anschließend IQR Phase 3, der Linsenbildung ohne Überhitzung mit Leistungsreduzierung zur Verhinderung von Spritzern. Dem schließt sich die IQR Phase 4 an, die metallurgische Gefügebildung je nach Material und Bruchdehnung. IQR ist ein Regelverfahren mit Werkzeugen, die für alle vorkommenden Widerstandskurven beim Punktschweißen einsetzbar sind.

Zusammenfassend ist die IQR Regelung eine Prozessstabilisierung für den Prozess Widerstandsschweißen. Es ist der „kleine Regelkreis“ zur Sicherstellung der Punktschweißqualität.